Gartenbepflanzung: Wohin gehört welche Pflanze?

Vor allem bei der Neuanlage eines Gartens stellt sich die Frage: Was erwarte ich vom Garten, wie teile ich ihn sinnvoll ein und wohin gehören welche Pflanzen? Der richtige Standort ist entscheidend für das Wachstum und die Standhaftigkeit der kommenden Pflanzen. Einige Gartenpflanzen, wie etwa Geranien, brauchen besonders viel Licht, während es bei anderen Pflanzen mehr auf die Bodeneigenschaften ankommt. Auch Abstände und die Wirkung der Gartenpflanzen müssen bedacht werden. Erfahren Sie deshalb in diesem Ratgeberbeitrag, wie Sie Ihre Pflanzen im Garten am besten positionieren und ins rechte Licht rücken. 

Inhaltsverzeichnis

Sonnenanbeter: Diese Pflanzen brauchen einen sonnigen Standort

Einige Pflanzen gedeihen besonders gut, wenn Sie min. 6 Stunden täglich viel Wärme und Sonnenlicht abkriegen. Auch länger anhaltende Trockenheit macht Ihnen meist weniger aus als anderen Pflanzen, weshalb sie ideal für Plätze gen Süden geeignet sind.

Im Folgenden sehen Sie eine Auswahl an Gartenpflanzen- und blumen, die Sie problemlos an einigen sonnigen Ort pflanzen können:

  • Geranien
  • Begonien
  • Lavendel
  • Perlagonien
  • Dahlien
  • Husarenknopf
  • Mirabilis
  • Eukalyptus 
  • Gerbera
  • Kugeldistel
  • Sonnenbraut
  • Portulakröschen
  • Kapkörbchen
  • Schwertlilie
  • Petunie
  • Zitrusbaum
Der Husarenkopf liebt einen Platz in voller Sonne.

Perfektes Gleichgewicht: Diese Gartenpflanzen brauchen Halbschatten

Einige Gartenpflanzen lieben die Balance von Licht und Schatten. Ca. 4 Stunden sollten die Pflanzen von der Sonne beschienen werden. Am besten eignet sich dafür ein südöstlicher Standort, welcher die starke Mittagssonne meidet und sich dafür vor allem den Morgen und Vormittag sichert. Von einem lichten Schatten spricht man dagegen dann, wenn sich lichte und schattige Perioden im stetigen Wechsel befinden. Vor allem Bäume verursachen dieses Licht- und Schattenspiel.

Mit diesen Gartenpflanzen können Sie halbschattige bzw. halbsonnige Beete füllen:

  • Hortensien
  • Ringelblume
  • Alpenveilchen
  • Husarenknöpfchen
  • Anemone
  • Christrosen
  • Leberblümchen
  • Storchschnabel
  • Rhododendron
  • Eisenhut
  • Fingerhut
  • Nelkenwurz 
  • Sonnenhut
  • Stiefmütterchen
  • Glockenblume
Pflanzung
Nicht nur die Optik spielt eine Rolle bei der Pflanzung, sondern auch der Platzbedarf jeder einzelnen Pflanze.

Vor der Pflanzung: Abstände beachten

Zierpflanzen im Garten wählen Sie am besten nach folgenden Kriterien aus: Zuerst die Solitärpflanzen, die Raum für Wirkung und Wuchs beanspruchen. Das können Bäume sein, aber auch diverse Blumenarten, wie etwa die Fackellilie mit ihren flammenden Blüten oder eine Staude, beispielsweise die Pfingstrose, die keinen Schnitt benötigt und deren Blütenblätter in vielen verschiedenen Farben blühen. Beete mit solchen Blumen erzeugen schnell einen durchdachten Eindruck, ohne dabei wirklich viel Aufwand zu erzeugen. Ein bis zwei Solitärpflanzen reichen bereits zum gezielten Gestalten – zu viele stehlen sich dagegen nur die Show.

Bei Bäumen muss auf ausreichend Pflanzabstand geachtet werden, denn die Wurzeln benötigen viel Platz. Groß werdende Büsche – wie z.B. die Haselnuss – brauchen Abstand zu anderen Grundstücken und Pflanzungen. Bei allen mehrjährigen Gartenpflanzen lohnt es sich, sich über die Farbe des Gehölzes und die Form des Strauchs zu informieren. Dann werden sie auch im Winter, ganz ohne ihren Blätterschmuck, dekorativ wirken. Hierfür bieten sich z. B. die pflegeleichten Gehölze Winter-Jasmin und Winterheide an. Während sich einzelne Zweige des Winter-Jasmins auch als Schnittblume in der Vase eignen, ist die Winterheide auf dem Balkon oder als Bodendecker im Vorgarten eine echte Augenweide. Mehr winterharte Gartenpflanzen finden Sie unter winterharte Gartensträucher und winterharte Gartenblumen.

Die als Rabatte bezeichneten Randbeete werden mit einem Zaun oder anderen Abgrenzungen von Straßen, Wegen und Einfahrten abgegrenzt. Sie wirken mit ausdauernden Gartenpflanzen anfangs noch etwas kahl. Einjährige Arten von Gemüse oder Blumen, wie z. B. die Ringelblume mit ihren satten gelben und orangen Farben, bieten sich als natürliche Lückenfüller an und werden häufig für genau diesen Zweck verwendet.

Terrassenpflanzen nicht vergessen

Mit Terrassenpflanzen gestaltet, wird der Übergang vom Garten zum Haus fließender und der Eindruck eines grünen Wohnzimmers verstärkt sich. Hier kommt es ebenfalls auf die persönlichen Wünsche und die individuellen Lebensgewohnheiten an. Wenn Sie gerne verreisen, sind im Boden eingelassene Pflanzbereiche durch die höhere Bodenfeuchtigkeit eine geeignete Wahl. Große Tröge halten ebenfalls die Feuchtigkeit gut, sind aber schwer zu bewegen. Überlegen Sie sich daher lieber vorab, wo sie endgültig stehen sollen. Wem hier Variationsmöglichkeiten wichtig sind, entscheidet sich für fahrbare Varianten, dank derer zum Beispiel Terrassenpflanzen leicht neu angeordnet werden können. Weitere Tipps und Vorschläge finden Sie in unserem Ratgeberbeitrag Terrassengestaltung mit Pflanzen.

Nutzgärten: So planen Sie richtig

Möchten Sie als Gartenbesitzer den Schwerpunkt auf Nutzpflanzen wie Obstbäume, Beerensträucher, Gemüse und Kräuter setzen, geht natürlich auch die Gartengestaltung von diesem Aspekt aus. Fachmännisch angelegt, wird dabei die optische Wirkung aber keineswegs in den Hintergrund treten. Vielmehr werden die vorhandenen Flächen umfangreich genutzt und erhalten nebenbei eine sichtbar üppige Bepflanzung. Kleinkronige Obstbäume und Spalierobst eignen sich für fast alle Gärten, Beerensträucher in Form von Hochstämmchen erlauben neben einer bequemen Ernte auch eine Unterpflanzung.

Im Gemüsegarten darf vor allem variiert werden: Fürs Frühbeet eignen sich pflegeleichte Sorten wie Gurken, Salat und Radieschen. Hohe Pflanzen wie Tomaten sind die ideale Besetzung für das Gewächshaus. Nach dem Frühjahr folgt im Sommer die Aussaat mit Brokkoli, Kohlrabi und Blumenkohl, welche im Herbst geerntet werden können.

Der Standort von mehrjährigen Gemüsestauden wie Topinambur, Spargel und Rhabarber will gut überlegt sein. Bei den einjährigen Arten ist bei der Gartengestaltung die geeignete Nachbarschaft zu beachten, denn nicht jedes Gemüse verträgt sich mit allen anderen Gartenpflanzen, was die korrekte Pflege ungemein erschwert. Anders verhält es sich, wenn zueinander passende Pflanzen eine sogenannte Biozönose eingehen. Dann stärken sich die Pflanzen gegenseitig, schützen sich vor Schädlingen oder schmecken sogar besser! Noch mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem Ratgeber Gemüsegarten anlegen.

Nutzgarten-planen
Gerade beim Einpflanzen von Gemüse sollten Sie vorab genau überlegen, an welche Stelle es am besten gedeiht.

Gemüsestandorte

Möchten Sie also ein Gemüsebeet anlegen, sollten Sie die Sorten vorab auf ihre Kompatibilität überprüfen und die Standorte für jede einzelne Gemüsesorte genau festlegen. Einige Sorten mögen eher sonnige Aussichten, wie z. B. Zucchini oder Karotten. Letztere kommen auch mit nur wenig Wasser zurecht. Bepflanzen sollten Sie demnach erst, wenn ein genauer Plan feststeht. Nur so wachsen die Pflanzen später richtig und bilden das gewünschte Gemüse.

Sonnige Standorte

Einige Gemüsesorten brauchen besonders viel Licht und fühlen sich daher vor allem im Süden gut aufgehoben, darunter:

  • Tomate
  • Zucchini
  • Gurke
  • Paprika
  • Aubergine
  • Möhren
  • Kürbis
  • Zuckererbsen
  • Mais

Halbschatten

Viele Gemüsearten wachsen am besten im Halbschatten und sind daher gut für östliche und westliche Standorte geeignet, wie etwa:

  • Kohlrabi 
  • Radieschen 
  • Brokkoli 
  • Zwiebeln 
  • Rüben 
  • Blumenkohl
  • Erbsen 
  • Bohnen 
  • Dill 
  • Schnittlauch

Schatten

Vor allem im Norden sind die lichten Stunden rar gesät. Diese Gemüsesorten kommen jedoch gerade an diesen Orten gut zurecht:

  • Salat 
  • Rucola 
  • Mangold 
  • Rosenkohl 
  • Spinat 
  • Bärlauch
  • Petersilie

Alternative Gärten

Nicht nur Licht- und Bodenverhältnisse, auch andere Aspekte können relevant für die Positionierung der Pflanzen sein. Möchten Sie etwa einen Feng Shui Garten anlegen, dann müssen Sie auf die Elemente Rücksicht nehmen. Jedem Element sind bestimmte Eigenschaften zugeordnet, wie etwa Farbe oder Form.  In anderen Gärten, wie etwa Steingärten, können nur bestimmte Steingartenpflanzen eingesetzt werden, da Sie besondere Ansprüche ab den Boden haben, die von herkömmlichen Gärten nicht erfüllt werden. Auch hier müssen Sie auf eine korrekte Positionierung achten.

Das könnte Sie auch interessieren