Natürlicher Dünger für Tomaten: was Kompost und Co. bewirken

Umweltbewusster leben und natürlicher gärtnern entwickelt sich zu einem immer größeren Teil unserer Gesellschaft. Wer auf Chemie verzichten und Gemüse im eigenen Garten anbauen möchte, sollte auf natürliche Dünger setzen. Abfälle aus Garten und Küche sind wertvolle Lieferanten von Nährstoffen, die Sie nutzen können. Dadurch geben Sie der Natur zurück, was Sie ihr in anderer Form genommen haben. Natürlicher Dünger für Tomaten besteht unter anderen aus getrockneten Bananenschalen sowie Kompost. Wir zeigen, welche Nährstoffe Tomaten und brauchen und wie Sie Dünger aus der Natur gewinnen können.

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Von Kompost bis Kaffeesatz: natürlicher Dünger für Tomaten begegnet uns im Alltag öfter als gedacht.

Inhaltsverzeichnis

Welche Nährstoffe brauchen Tomaten?

Pflanzen mit einem sehr hohen Bedarf an Nährstoffen sind im Fachjargon der Gärtner auch bekannt als „Starkzehrer“. Darunter fallen neben verschiedenen Kohlsorten und Kartoffeln auch Tomaten. Folgende Nährstoffe sind regelmäßig nötig, um Tomaten ernten zu können:

  • Stickstoff: fürs Pflanzenwachstum, als Eiweiß- und Chlorophyllbaustein
  • Phosphat: für den Stoffwechsel, zur Abwehr von Krankheitserregern
  • Kalium: zur Photosynthese, Unterstützung des Wasserhaushalts
  • Magnesium: für den Pflanzenstoffwechsel, als Bestandteil des Chlorophylls

Tritt ein Mangel von einem oder mehreren dieser Nährstoffe auf, macht sich das bei Tomaten sehr schnell und deutlich bemerkbar. Gemüsepflanzen wie Tomaten sind auf eine ausgewogene Ernährung angewiesen. Sowohl eine Über- als auch eine Unterversorgung kann schädlich sein, daher sollten Sie stets auf die korrekte Menge achten. Nur so können sie gesund wachsen und Früchte hervorbringen.

So erkennen Sie einen Nährstoffmangel

Wenn Sie Ihre Tomaten falsch düngen, gibt es eine Vielzahl an Problemen, die auftreten können. Welche das sind und wie sich diese zeigen, lesen Sie hier:

UrsacheWirkung
Mangel an StickstoffGelb gefärbte Blätter, wenig Wuchs
Überschuss an StickstoffAnfangs starkes Wachstum, aber wenig Blüten und Früchte
Mangel an PhosphorDunkle bis rötliche Verfärbung der Blätter, wenig Wuchs
Überschuss an PhosphorKommt in der Regel nicht vor
Mangel an KaliumPflanze verdurstet trotz Wasserzugabe, welke Blätter und Triebe

Überschuss an Kalium

Blattränder verbräunen, kommt selten vor

Mangel an MagnesiumGelb gefärbte Blätter, wenig Wuchs

Überschuss an Magnesium

wenig Wuchs

Insbesondere sollten Sie auf Blätter, die gelblich verfärbt oder vergilbt sind, achten. Das zeigt häufig einen Nährstoffmangel an. Dann sollten Sie schnell handeln und die Tomaten düngen. Dafür eignet sich besonders eine Brennnesseljauche aus frischen Blättern, die mit Urgesteinsmehl versetzt wird. Verdünnen Sie diese mit Wasser – im Verhältnis 1:10 – und gießen Sie damit die jeweilige Pflanze. Bei mehrmaliger Wiederholung im Abstand von mehreren Tagen und Wochen sollte sich eine Besserung einstellen.

Natürlicher Dünger für Tomaten: so geht’s richtig

Beim Düngen der Tomatenpflanze kommt es nicht nur auf die Menge, sondern auch auf den Inhalt sowie den richtigen Zeitpunkt an. Beachten Sie beim Pflegen daher folgende Tipps:

  • Samen und Keimlinge nicht düngen, sondern in nährstoffarmer Aufzuchterde heranziehen
  • Erst düngen, wenn Keimlinge ins Beet gepflanzt wurden
  • Alle zwei Wochen düngen: pro Pflanze eine Handvoll Kompost/ ein Liter Pflanzenjauche
  • Nach dem Düngen immer gießen

Womit gelingt das Düngen am besten?

Natürlicher Dünger für Tomaten besitzt nicht nur den Vorteil, dass er gänzlich ohne Chemie auskommt – viele Gartenbesitzer haben ihn sogar bereits in ihrem Garten vorrätig, sodass er sofort einsatzbereit ist. Hinzu kommt, dass Dünger dieser Art sehr viel preiswerter sind als spezielle Tomatendünger aus dem Fachhandel. Reduzieren Sie mit der Nutzung natürlicher Dünger für Tomaten also Müll, helfen Sie der Umwelt und sorgen Sie so dafür, dass wertvolle Rohstoffe der Natur erhalten bleiben.

Tipp: Verwenden Sie nicht nur einen Dünger, sondern nutzen Sie die Kraft der Kombination mehrerer Komponenten oder wechseln Sie in regelmäßigen Abständen den jeweiligen Dünger. Denn auch Tomaten lieben Abwechslung und eine ausgewogene Ernährung, um sich optimal mit Nährstoffen zu versorgen.

Kompost

Abfälle aus Küche und Garten werden auf dem Komposthaufen entsorgt. Mikroorganismen wie Bakterien und Würmer wandeln diesen dort in Erde um, die voller Nährstoffe und wertvoll für die Versorgung der Pflanzen ist. Ein optimaler Komposthaufen besteht aus Rasen- und Gehölzschnitt, Laub und anderen Resten von Pflanzen. Gekochte Küchenabfälle, Unkraut oder Fleisch- und Fischreste gehören nicht auf den Kompost. Wenn Sie natürlichen Dünger wie diesen verwenden, achten Sie darauf, den Kompost beim Einpflanzen und alle zwei Wochen in den Boden einzuarbeiten. Für Tomaten gilt: zwei Liter pro Quadratmeter. Blüht die Pflanze bereits, dann benötigen Sie drei bis fünf Liter.

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Kompost aus Küchenabfällen und Co. eignet sich hervorragend als natürlicher Dünger für Tomatenpflanzen.

Hornspäne/-mehl

Auch zermahlene Hufe von Schlachttieren, aus denen Hornspäne oder Hornmehl gewonnen wird, eignen sich gut als natürlicher Dünger für Tomaten. Da es einen Stickstoffgehalt von 10 % enthält, ist hier Vorsicht geboten. Denn ein Überschuss an Nährstoffen wie Stickstoff  ist schädlich. Düngen Sie die Pflanzen daher lediglich bei der Pflanzung und dann alle sechs bis acht Wochen. Die Dosierung beschränkt sich auf einen halben Esslöffel, zusätzlich sollten Sie Kompost düngen.

Pflanzenjauche

Jauche aus Brennnesseln, Ackerschachtelhalm oder Beinwell eignet sich hervorragend als Dünger, der die Tomaten mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. So stellen Sie Pflanzenjauche her:

  1. Sammeln und zerkleinern Sie etwa ein Kilogramm Brennnesseln, Ackerschachtelhalm oder Beinwell.
  2. Gießen Sie das Ergebnis mit zehn Litern heißem Wasser auf und lassen Sie es eine Woche abgedeckt stehen. Dort sollte es dunkel und warm sein.
  3. Rühren Sie den Inhalt täglich um.
  4. Ist die Jauche fertig, geben Sie eine Handvoll Gesteinsmehl hinzu.
  5. Mischen Sie die Jauche mit Wasser im Verhältnis 1:10.
  6. Begießen Sie Ihre Tomatenpflanzen alle zwei Wochen mit einem Liter Jauche.

Kaffeesatz

Als guter Dünger hat sich auch Kaffeesatz erwiesen. Allerdings sollte dieser getrocknet sein, da er im feuchten Zustand schnell schimmelt. Trocknen Sie den Kaffeesatz am besten gut ausgebreitet auf einem Backblech bei etwa 50 °C im Backofen. Den getrockneten Kaffeesatz können Sie dann in die Erde einarbeiten oder mit Gießwasser verrühren. Achtung: Diesen Dünger sollten Sie nur lediglich verwenden. Eine dauerhafte Anwendung senkt den pH-Wert des Bodens ab.

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Mit getrocknetem Kaffeesatz führen Sie Tomatenpflanzen wertvolle Nährstoffe zu.

Stallmist

Stallmist können Sie – vorausgesetzt er ist nicht frisch – jederzeit als Dünger für Ihre Tomatenpflanzen verwenden. Pferde- oder Rinderdung, der gut verrottet und bereits ein Jahr gelagert wurde, eignet sich dafür am besten. Vermeiden Sie frischen Tauben- oder anderen Geflügeldung, da dieser sehr stickstoffhaltig ist und die Pflanzen sehr schnell abtöten würde.

Bananen-, Eier- und Zwiebelschalen

Zur ergänzenden Versorgung (nicht als alleiniger Dünger) der Tomatenpflanzen mit Kalium eignen sich Bananenschalen, wenn Sie diese trocknen und zerkleinern.

Auch die Schalen von gekochten oder rohen Eiern sollten Sie in einer verschließbaren Dose sammeln. Zerkleinern Sie diese und füllen Sie die Dose mit Wasser auf. Nach einigen Tagen können Sie Ihre Tomatenpflanzen mit dem Sud aufgießen. Das sorgt für eine ausgewogene Versorgung mit Kalzium und Mineralstoffen. Als alleiniger Dünger sind aber auch Eierschalen nicht geeignet.

Aus Zwiebelschalen lässt sich ebenfalls ein Sud ansetzen, aus dem sich – kombiniert mit Laub, Stroh oder Rasenschnitt – gut zerkleinert ein optimaler natürlicher Dünger für Tomatenpflanzen ergibt. Tipp: Um die Versorgung mit Stickstoff und Mineralien zu gewährleisten, sollten Sie zusätzlich mit Urgesteinsmehl düngen.

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Fischabfälle

Fisch enthält wichtige Spurenelemente, Mineralien und andere Nährstoffe, die sich insbesondere als Inhaltsstoffe von Startdüngern eignen. Vergraben Sie daher beim Einpflanzen von Tomatenpflanzen Fischabfälle, um so eine nährstoffreiche Umgebung zu schaffen. Auch eine Düngung mit Aquariumswasser ist nützlich, sollte aber mit Vorsicht angewendet werden, da sonst ein Nährstoffüberschuss droht. Hier reicht ein Liter alle zwei Wochen.

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