Kräuterschnecke bauen: Anleitung für den Bau einer dekorativen Kräuterschnecke

Kräuterschnecken – auch Kräuterspiralen genannt – sind ideal für die kombinierte Anpflanzung verschiedener Kräuterarten, die normalerweise weit auf der Welt verstreut wachsen. Die Kräuterschnecke ist also für Ihre Küche indirekt ein echter Gewinn und auch das Auge isst sozusagen mit, denn eine Kräuterschnecke ist ein echter Blickfang. Wir erklären, wie eine Kräuterschnecke Schritt für Schritt angelegt wird.

Inhaltsverzeichnis

Kräuterschnecke planen

Erster Schritt beim Anlegen einer Kräuterschnecke ist eine kurze Planungsphase. Etwa 80 bis 100 cm hoch sollte die Kräuterschnecke sein, wenn Sie 10 – 15 Kräuter anpflanzen möchten. Die Breite sollte zwischen zwei und drei Meter betragen. Das ist immer noch als Kräuteranpflanzung auf kleinstem Raum zu bezeichnen.

Planen Sie Ihre Kräuterschnecke am besten schon im Frühjahr, schließlich sollen die Kräuter auch zeitnah gut wachsen können. Wählen Sie einen sonnigen, aber windgeschützten Standort, um das Wachstum der Kräuter zu begünstigen. 

Innerhalb der Planungsphase sollten Sie sich auch entscheiden, ob am Ende der Kräuterschnecke ein kleiner Teich gelegt werden soll. Das ist von Vorteil, wenn man spezielle Kräuter anpflanzen will, wie etwa Wasserminze. Es ist aber kein Muss und auch eine Kräuterschnecke ohne Teich ist ein echter Blickfang in jedem Garten.

Kraeuterschnecke-bauen

Materialien für eine Kräuterschnecke

Für das Anlegen einer Kräuterschnecke brauchen Sie folgende Materialien:

  • Pflöcke
  • Schnur
  • Spaten
  • Grober Schotter oder Kies
  • Naturstein oder Klinker
  • Erde
  • Kompost
  • Sand
  • ggf. Teichfolie oder Fertigteichbecken

Kräuterschnecke anlegen

  1. Ist ein geeigneter, sonniger Platz für die Kräuterschnecke ausgemacht, macht man sich an den Grundriss. Der Umriss wird mit Pflöcken abgesteckt und diese mit Schnüren verbunden. Insgesamt sollte der Grundriss schließlich der Form eines Schneckenhauses ähneln. Der Durchmesser sollte bei min. 2,50 m liegen. Beachten Sie auch die Nord-Süd Ausrichtung: das obere Ende sollte hierbei gen Süden zeigen, denn hier ist die trockenste Zone und die sonnenhungrigsten Kräuter werden später hier eingepflanzt. Auch auch die Öffnung des „Schneckenhauses“ zeigt Richtung Süden.
  2. Nun wird die Erde innerhalb des Grundrisses spatentief ausgehoben. Eine optionale Teichfläche am Ende der Kräuterschnecke wird mit ca. 40 cm ausgehoben.
  3. Anschließen wird innerhalb der Schneckenform eine ca. 10 cm dicke Schotterschicht verlegt, die später gegen Stauwasser hilft. Alternativ können Sie auch Kies verwenden. An den inneren Rändern der zwei Windungen folgt ein Rand aus Naturstein, Betonstein oder Klinker, der als Basis für die spätere Trockenmauer fungiert. Beginnen Sie hierbei am untersten.
  4. Die Mauer wird aus optischen Gründen nicht vermörtelt, sondern kann mit Thymian oder Dost bepflanzt werden. Zudem können in den Lücken Insekten, Eidechsen und anderen Getier Unterschlupf finden. 
  5. Nun wird die Kräuterschnecke mit einer Schicht grobem Schotter befüllt, die nach oben hin dicker wird, bis zu 50cm etwa an der höchsten Stelle bei einer ca. 1m hohen Kräuterspirale. Hier geht man immer schrittweise vor, setzt eine neue Reihe Steine für die Trockenmauer, füllt Schotter ein und wieder von vorn, bis die gewünschte Höhe erreicht ist.
  6. Als oberste Schicht folgt in der Kräuterschnecke ein Gemisch aus Erde, Kompost und Sand. Ganz oben sollte sie je zur Hälfte aus Sand und Erde bestehen. Weiter zur Mitte hin in der gemäßigten Zone sollte Kompost hinzugemischt werden und der Anteil an Sand abnehmen. In der nächsten Zone sollte kein Sand mehr verwendet werden, sondern zu gleichen Anteilen Erde und Kompost. Am Ende der Kräuterspirale verwenden Sie ausschließlich feuchte Erde. 

Und was ist mit den Kräutern? Diese sollten Sie erst einsetzen, wenn es einige Male geregnet und sich die Erde festgesetzt hat, was einige Tage dauern kann. Zudem sollten Sie den Monat beachten. Der Januar ist beispielweise keine geeignete Zeit, um Kräuter einzupflanzen. Welche Kräuter für die Kräuterschnecke bestens geeignet sind, verrät Ihnen unser Ratgeberbeitrag Kräuterschnecke bepflanzen.

Kraeuterspirale-Bauanleitung

Zusammensetzung der Kräuterschnecken-Erde

Die Zusammensetzung der Erde innerhalb einer Kräuterschnecke erscheint auf dem ersten Blick umständlich, doch das hat seinen guten Grund: Die Erdmischung, zusammengesetzt in unterschiedlichen Mengenverhältnissen, sorgt für die verschiedenen Feuchtigkeitsbereiche. Die wiederum ermöglichen erst den heterogenen Bewuchs mit so unterschiedlichen Kräutern. Der Anteil von Sand nimmt tendenziell nach unten hin ab, wodurch die Erde feuchter, bzw. humushaltiger wird. Unten am Teich besteht der Boden nur noch aus Erde.

Teich an der Kräuterschnecke

Falls Sie sich für einen Teich entschieden haben, muss dieser jetzt ebenfalls angelegt werden. Dazu wird der Teich entweder mit einem Fertigteichbecken oder alternativ mit einer Teichfolie angelegt. Teichfolie sollte zum Schutz vor Beschädigungen ein weiches Fundament von wenigstens fünf Zentimetern Sand erhalten. Den Rand kann man mit Steinen oder Pflanzen schmücken. Insgesamt haben gängige Kräuterschnecken-Teiche eine Tiefe von ca. 40 – 50cm. Zwar handelt es sich hierbei meist nur um einen kleinen Teich mit geringem Durchmesser, aber es gelten ähnliche Prinzipien wie beim Anlegen eines Gartenteichs in größeren Dimensionen.

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